Von Früher bis Heute
Eine der silberreichsten Gruben des Schwarzwaldes
Die Grube Wenzel gehörte einst zu den silberreichsten des Schwarzwaldes. Der früheste Bericht stammt aus dem Jahr 1700, in dem von einem Blei- und Silbergang geschrieben wird.
1760: Der fürstenbergische Bergschreiber Kampf nahm die Arbeit an der Grube wieder auf.
1765: Die St. Wenzel-Gewerkschaft wurde ins Leben gerufen und übernahm die Arbeit.
1767: Das Haupterzmittel wurde erreicht, das in einer Länge von 80 Metern in rund 15 Jahren ausgebeutet wurde.
1771: Man begann mit dem Stollen, der 1781 die oberen Baue erreichte. Mehrere tiefe Strecken wurden angelegt und einiges an Silber ausgebracht.
1823: Der Grubenbetrieb kam zum Erliegen. In diesen Jahren gewann man in der Grube Wenzel rund 4.000 Kilogramm Silber, 400 Kilogramm Kupfer und 850 Kilogramm bleihaltige Produkte, für die 412.495 Gulden erlöst wurden. Darin enthalten 8.221 Gulden aus dem Verkauf von Schaustufen.
1842/1843: Es wurden nochmals 4,5 Tonnen Erz gefördert, die zu 23 Kilogramm Silber und 400 Kilogramm Blei geschmolzen wurden.
1938/1939: Die Untersuchung im Rahmen des Vierjahresplans brachte keinen Hinweis mehr auf weitere lohnende Erzvorkommen.
1980: Bei einer nochmaligen Untersuchung wurden geringe Mengen Silbererze festgestellt, die jedoch keine Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit hatten.
Heute: Das Besucherbergwerk entsteht
1997: Da die Grube in weiten Teilen befahrbar war, bestand schon länger der Plan, sie zu einem Besucherbergwerk auszubauen. Nach Gründung eines Fördervereins und der Unterzeichnung des Vertrags zwischen dem Hause Fürstenberg, der Gemeinde Oberwolfach und dem Verein, wurde mit der Aufwältigung des oberen Stollens begonnen.
2001: Eröffnung für die Besucher.
2015: Der Verein löste sich auf. Seitdem ist die Gemeinde Oberwolfach die alleinige Betreiberin des Besucherbergwerks.
Übrigens:
Die Grube Wenzel war Schauplatz der Schwarzwälder Familiensaga "Die Fallers", Drehort des 2011 erschienenen Films "Tom und Hacke", sowie mehrerer Dokumentationen.
Mineralien
Kannte man bis 1835 gerade 32 Mineralarten aus der Grube Wenzel und bis 1990 etwa 45, so sind inzwischen rund 60 Arten bekannt, die für Mineralogen von großer Bedeutung sind.